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Riester und die Frauen

Riester und die Frauen: wie die Zentrale Zulassungsstelle für Altersvermögen, kurz ZfA, mitteilt, sind vor allem Sparer mit einem geringen Einkommen als auch Frauen die größten Profiteure von staatlichen Zulagen zur Riesterrente. Trotz allem ist die Riester-Förderung nicht sehr populär und wird gerade einmal von etwas mehr als der Hälfte der Sparer in ihren Möglichkeiten voll ausgeschöpft, so berichtet der Versicherungsdachverband GDV.

So legen die Zahlen nahe, dass in die rechnerisch einhundert Euro, welche von Frauen im Jahr 2012 in eine Riesterförderung investiert wurden, 44,70 Euro als Zuschuss vom Staat eingeflossen waren. Nimmt man die Werte der Männer zum Vergleich her, ergibt sich, dass bei ihnen die staatlichen Zuschüsse bei nur 22,70 Euro lagen und damit weiter unter denen der Frauen. Aktuellere Zahlen als zum Jahr 2012 liegen derzeit nicht vor.

Riester: Staatliche Zulagen landen vermehrt bei den Frauen

Die Riester-Förderung besteht einerseits aus den staatlichen Zulagen. Andererseits wirkt auch der Sonderausgabenabzug förderlich beim Vorsorgeausbau. Gestützt auf die ZfA-Werte für das Jahr 2012 wurde jeder Sparer mit einer durchschnittlichen Zulage respektive Steuerförderung von 331 Euro belohnt.

Unterscheidet man diesen Durchschnittswert jedoch nach Geschlechtern, zeigt sich, dass die Frauen hier eine deutlich höhere Fördersumme erhielten als die Männer. Bei den Frauen lag die Summe nämlich bei 369 Euro und bei den Männern bei 283 Euro. Die ZfA erklärt den Umstand damit, dass Frauen in der Regel den Kinderzuschlag dazubekommen haben. Insgesamt lag die Summe der Kinderzulagen im Jahr 2012 bei 1,3 Milliarden – womit ungefähr die Hälfte aller insgesamt ausgezahlten Zulagen von 2,67 Milliarden dargestellt ist.

Wie sich zeigt, haben besonders Menschen mit einem geringen Einkommen die Riester-Zulagen in Anspruch nehmen können. Geringes Einkommen hieß für das Jahr 2012 ein jährlicher Verdienst von weniger als 30.000 Euro, was im genannten Jahr auf knapp zwei Drittel der Menschen mit Riester-Vertrag zutraf.

Viel Luft im Förderrahmen

Insgesamt wendete der Staat für die Altersvorsorge für Zulagen und Steuerermäßigungen etwa 3,58 Milliarden Euro auf, das entspricht einem Plus von drei Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Auch die Zahl der Verträge ging nach oben, sie lag 2012 bei 15,8 Millionen Verträgen und hat aktuell einen Wert von 16.5 Millionen erreicht. Innerhalb des Kreises der geförderten Personen haben laut ZfA etwa 3.8 Millionen Menschen eine Steuerermäßigung erhalten, die über die gezahlten Zulagen noch hinausging.

Dabei ist aber noch viel Luft im Förderrahmen, wie die ZfA-Analyse zeigt. Einige Sparer könnten hier laut GDV noch mehr rausholen und die Riester-Zulagen noch ausreizen, das jedenfalls gilt für ein Drittel der Zulagenempfänger. Dem gegenüber wird die staatliche Förderung aber vor allem von Familien bereits sehr gut ausgeschöpft, das sind konkret drei Viertel der Zulagenempfänger mit Kindern, die es verstehen, die bestehenden Zulagen auch gänzlich abzurufen.

Riester geht in die richtige Richtung, argumentiert der GDV

Dazu äußert sich sagt Peter Schwark als Mitglied der Geschäftsführung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft wie folgt: „Die Riester-Förderung hat bislang die richtigen Zielgruppen erreicht, wenn auch noch nicht alle“. Ferner bringt er zum Ausdruck, dass man die die erreichten Erfolge nicht zerreden dürfe. Vielmehr solle die Politik auf diesen Erfolgen aufbauen und das ganze Projekt noch optimieren. „Auch gesundheitspolitische Vorsorgeprogramme gelten nicht pauschal als gescheitert, nur weil nicht alle mitmachen“, stellt Schwark seine Perspektive dar und fordert stattdessen, erstmal die verbliebenen Hindernisse zu beseitigen.

Es sei nicht richtig, Menschen dafür zu bestrafen, dass sie privat für das Alter vorgesorgt haben. „Entsprechend sollte die Riester-Rente nicht mehr voll auf die staatliche Grundsicherung im Alter angerechnet werden“, so Schwark. „Außerdem muss die seit Jahren nominal eingefrorene Förderung endlich an die gestiegenen Einkommen angepasst werden, um die fortlaufende Erosion der Förderwirkung zu beenden.“ Stark plädiert darüber hinaus dafür, das Wirrwarr beim förderberechtigten Personenkreis aufzulösen, indem man fortan alle Erwerbstätigen einbeziehe und dabei insbesondere auch die kleinen Selbständigen.

 

René Schmidtke
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